Die Ionisationsspur, die ein durch die Atmosphäre fliegender Meteoroid erzeugt, reflektiert elektro-magnetische Wellen. Dadurch können entfernte VHF-Sender, die wegen der Krümmung der Erdober-fläche gewöhnlich nicht empfangbar sind, kurzzeitig registriert werden. Durch Auswertung der Häufigkeit aufgezeichneter „pings“ kann die Dichte des Meteorschauers ermittelt werden; die Doppler-verschiebung der Signale erlaubt, die radiale Geschwindigkeitskomponente der Meteoroide zu bestim-men.
a) 50 MHz-Registrierung
Ein Registrierungssystem, das den 50 MHz-Sender Dourbes des belgischen BRAMS-Netzwerkes (Belgian RAdio Meteor Stations) benutzt, ist betriebsbereit aufgebaut. Gearbeitet wird noch an der Auswertesoftware. Ein einstrahlfestes Netzteil zur sicheren Stromversorgung der empfindlichen Vorverstärker (auch des 144 MHz-Systems) ist inzwischen fertiggestellt.
b) 144 MHz-System
Ein zweites Registrierungssystem, welches das militärische GRAVES-Radar (Grand Réseau Adapté à la Veille Spatiale, 143,050 MHz) in der Nähe von Dijon benutzt, ist aufgebaut, aber noch nicht erprobt.
Dieses zweite System ist sendefähig ausgelegt (drehbare Antenne, 25 W-Symmetriertrafo, mit Relais umschaltbarer Vorverstärker) und soll auch zum Training der Mitarbeiter dienen, welche das (für den Betrieb des späteren Mondradars notwendige) Amateurfunkzeugnis erwerben wollen. Die Erklärung der für den Sendebetrieb notwendigen elektromagnetischen Unbedenklichkeit gegenüber der Bundesnetzagentur ist in Arbeit.
Der verwendete Antennenmast ist eine vorläufige Konstruktion, die am Geländer der Terrasse befestigt ist und dieses mechanisch strapaziert. Es sollte baldmöglichst eine Lösung gefunden werden, die das Geländer entlastet.